Der Wetter ist ein Arsch.

Tja… Wetter. Das ist dieses Ding, das nie liefert, was man eigentlich bestellt hatte. So wurde auch unser bestellter Wind für den Schlag nach Süden in die Grenadinen nicht geliefert… Also eigentlich wurde zu viel geliefert, nämlich ca. doppelt so viel. Da wurde es sogar in unserer geschützten Bucht ab und zu ein wenig ruppig. An Bord von Bamba Maru pflegen wir deshalb zu sagen „Der Wetter ist ein Arsch“. Und mit dem vielen Wind kommen natürlich auch ordentlich Wellen.

 

So entschieden wir uns dafür, länger in Dominica zu verweilen und nutzten die Zeit unter anderem, um den Cabrits National Park zu erkunden, wo sich eine alte Festung mit dem Namen „Fort Shirley“ aus der Britischen Herrschaftszeit befindet, erbaut im 18. Jahrhundert.

 

Die restliche Zeit verbrachten wir mit Schwimmen, Lesen und der Erkundung von Portsmouth sowie (leider erfolglosen) Reparaturversuchen für einen der Dinghi-Aussenbordmotoren. (Dinghi ist die Bezeichnung für das kleine Beiboot, das man oft auf grösseren Schiffen mitführt, um vom Ankerplatz in der Bucht an Land zu kommen)

 

Immer wieder gab es Anker-Kino, wenn neue Yachten in das Ankerfeld kamen und wir die teilweise bedenklichen Manöver von unserem Platz aus verfolgen konnten. Gerade den Franzosen mit ihren Charter-Yachten eilt ein bestenfalls fragewürdiger Ruf voraus. Und von diesen Franzosen hat es reichlich.

 

Dazu war laufendes Wetterbeobachten angesagt, denn wir wollten ja auch irgendwann mal weiter. Im Atlantik draussen spitzte sich jedoch die Lage soweit zu, dass wir überhaupt nirgends hinkamen. Zum Glück gab es dann ein gutes Wetterfenster am 5. Dezember, also einen Tag bevor Sabrina in Martinique landen sollte. Wir hoben also am 5. Dezember am späteren Nachmittag den Anker und machten uns auf den Weg nach Martinique. Was zuerst entspannt begann, entpuppte sich dann aber doch noch als Herausforderung: Entgegen der Prognose schienen die Ausläufer des groben Atlantikwetters im Martinique-Kanal (der Kanal zwischen Martinique und Dominica) nach wie vor zu wüten. Das zeigte sich in plötzlichen Böen bis über 30 kn sowie einem gerissenen Vorsegel, welches der Belastung nicht standhielt. Dazwischen haben wir aber dafür Grindwale und spielfreudige Delfine beobachtet sowie sogar einen Fisch gefangen. Erschöpft, aber zufrieden erreichten wir Martinique am Folgetag gegen 14:00 Uhr. So habe ich mich von Joanna und Andy verabschiedet und auf den Weg an den Flughafen gemacht. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Bamba Maru Crew, es hat echt Spass gemacht mit euch!

 

Sabrina war während dieser Zeit bereits schon Unterwegs auf ca. 10‘000 Metern in Richtung Martinique. Und um an der Stelle noch auf Urs‘ Bemerkung im vorherigen Blog (Erfahrung mit AirFrance) einzugehen: Mann kommt an. Economy bei AirFrance ist vergleichbar mit EasyJet und das Essen ist keine kulinarische Offenbarung. Das Umsteigen hingegen hat erstaunlich gut funktioniert. Ich bekam mein Busticket gleich beim Einchecken in Zürich. Sabrina hingegen wollten sie keins geben und sie musste sich in Paris doch eher mühsam darum kümmern. Das Gepäck holt man vom Förderband und nimmt es selbst mit an den anderen Flughafen, wo erneutes Einchecken angesagt ist.

Zugegebenermassen etwas umständlich, dafür ist man sicher, dass es nicht liegengeblieben ist. Übrigens sind wir auf AirFrance gekommen, weil es in die Region die einzige vernünftige Verbindung zu sein scheint. Aber es gibt definitiv viel besseres, als AirFrance…

 

Abends kurz vor 6 Uhr konnte ich dann endlich meine Frau in die Arme schliessen. Dann hiess es Mietwagen holen und ab ins Hotel im Süden von Martinique, genauer gesagt „Diamant“. Hier werden wir die nächsten Tage verbringen, bevor es weiter nach Guadeloupe geht.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Urs (Dienstag, 18 Dezember 2018 21:31)

    Ja, auf Martinique fliegt man wohl ziemlich ausschliesslich mit AF. Habe da so frankophone Kollegen, welche sich das auch angetan haben.
    Das mit dem Gepäck wieder aufgeben, gibt es ja auch in den USA am ersten (Einreise)Flughafen, das finde ich durchaus ok. Nur schmeisst man es dort gleich nach dem Zoll wieder auf ein Förderband.