Von Hunde-Cornets und Chrutzlis

Dave verbringt für mich gefühlte Stunden vor der Fleischtheke bewaffnet mit Handy zum Nachschauen, von welchem Körperteil des Tieres das Fleisch ist, und kann sich nicht entscheiden, was wir nun einkaufen. Selbes passiert natürlich bei anderen Lebensmitteln, denn die Auswahl von Milch, Fleisch, Cerealien und Co ist hier etwa Faktor vier von dem, was wir in der Schweiz in einem grossen Coop oder Migros finden. Als ich das letzte Mal gefühlte Stunden mit Warten verbrachte, während er Fleisch auswählte, fand ich etwas Spannendes: Wer hat bereits Glacé für Hunde gesehen? Und damit nicht genug: Zur Auswahl stehen Cornet-Format oder im Halbliterkübel in je zwei Sorten. Die Ozzies spinnen doch…


Bereits über 1000 Autokilometer haben wir mit unserem fahrenden Chrutzli hinter uns gebracht und befinden uns nun ziemlich nahe unserem nördlichsten Ziel Coral Bay. Wir aus der Schweiz können die Distanzen hier einfach nicht  nachvollziehen. Stundenlang fährt man geradeaus, links und rechts Busch, roter Australienerde-Streifen dazwischen und dann die Strasse. Dies mit 110 km/h (ok, zugegeben, meistens so 120-130 km/h, es kommt ja manchmal minutenlang nichts… ;-)), entsprechend „schäpperet“ unser Chrutzli und nochmals entsprechend laut müssen wir die Musik stellen, um noch etwas davon zu hören. Man erfreut sich wirklich ab einer Links- oder Rechts-Kurve und einem Winken von einem der selten entgegenkommenden Autofahrer.


Abends dann, so hätten wir uns das vorgestellt, bräteln wir unser Känguruh-Fleisch und essen draussen in den Campingstühlen unser Nachtessen. Doch leider bringt der starke Wind Kälte und kühlt bis 16 Grad ab, was es draussen eher ungemütlich macht. Somit verbringen wir sämtliche Abende in unserem Chutzli, was manchmal samt dem Gepäck etwas eng wird. Ich bin ehrlich gesagt noch ratlos, wie ich es ins Meer schaffen soll ab Montag, sobald wir mit unserer Tauchausbildung beginnen…


Auf der langen Fahrt gen Norden fanden wir ein paar Highlights: So besuchten wir den Pinnacles Nationalpark mit den Steinen, in dem es aussieht, wie in einer Mondlandschaft. Weiter oben befindet sich der Shell Beach: Ein Stand nicht aus Sand sondern voller Muscheln. Ich hätte drin baden können, ich liebe Muscheln! J Und schlussendlich obligat in Monkey Mia die Delphine, die in die Bucht kommen, wenn sie mögen und scheinbar ist das täglich (sie wissen, dass es Futter gibt – etwas eine „billige“ Touristenattraktion“). Es ist faszinierend, die vermeintlich dauernd lachenden Tierchen aus der Nähe zu beobachten.


So, nun geht’s ab in die Camping-Küche. Heute bleibt's mit Tomaten-Spaghetti vegetarisch. Daves hart entschiedene Rind-Stück kommt Morgen an die Reihe! J

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Nicole (Montag, 26 Oktober 2015 22:45)

    Oohh... Di schöne Bilder! Da wärde Erinnerige wach ;-)
    Nei, Hundeglace hani definitiv no nie gseh u wär mir o im Troum nid i Sinn cho, dasses das chönnt gä! :-P Aber ob mit oder ohni Glace u mit was für Fleisch o immer: gniessets, gniessets, gniessets!!! U dr Neopren wird wird öich ja de hoffentlech scho gnue warm gä zum touche - u da bini scho jtz gspannt was dir de derzue ds verzeuä heit!

    Liebi Grüessli usem Seeland - Nicole

  • #2

    Karin (Donnerstag, 29 Oktober 2015 12:50)

    Hallo zäme
    Ich sitze gerade im Wypa, futtere ein Sandwich und fliege gedanklich zu euch nach Australien. So schöne Bilder und so schöne Erinnerungen, die da in mir hoch kommen.
    Und gleich folgt euer nächstes Highlight: tauchen!!! Gaaanz viel Spass - und wehe ihr seht einen Walhai! Das habe ich bei meinen fast 300 Tauchgängen immer noch nie geschafft! Und das obwohl ich schon mehrmals fest gesucht habe.
    Enjoy - liebe Gruess us Bärn - karin