Flores - ursprüngliches Indonesien. Doch wer ist hier Tourist?

Seit dem letzten Blog aus Lovina haben wir einiges erlebt. Den ersten Abend in Lovina genossen wir am Strand mit dem eindrücklichen Sonnenuntergang. Währenddessen machten wir viele nette Bekanntschaften mit Indonesiern und beantworteten gefühlte hundert Mal die Frage, woher wir sind und wohin wir reisen. Auch wenn einige Einheimische uns nichts verkaufen konnten, blieben sie dennoch einige Minuten bei uns. Dies machte sie sehr sympathisch.

 

Am nächsten Morgen mussten wir um 5.30 Uhr aus den Federn, um die Delfine zu sichten. Wie viele Freunde von uns schon vorausgesagt haben, war es eine reine Touristenabfertigung: Ungefähr 30 Boote mit Touristen an Bord fuhren jeweils in einem „Garacho“ zu den Delfinen, wenn sie sich wieder irgendwo an der Wasseroberfläche zeigten. Die Delfine waren übrigens schneller, als unsere Kamera, daher keine Bilder von diesen Tieren weiter unten.. J

 

Bald schon flogen wir nach Flores. 4h zu früh standen wir dort und warteten… und warteten weiter, unser Flug hatte schlussendlich 2h Verspätung. Das Warten war eher unangenehm: Es roch nach einem Mix aus indonesischem Essen, Toiletten- und Schweissdüften sowie Räucherstäbchendüften.  

 

Endlich um 17.30 Uhr mit Gepäck in Flores beim Fahrer angekommen, teilte dieser uns mit, dass die Fahrt zur Unterkunft nun 4h dauert. Es wurde schon dunkel und die Strassen sind gut, aber alle 20 Meter geht’s scharf nach links, dann wieder nach rechts. Unser Guide nennt die Strassen dort Schlangenstrassen, weil sie so kurvig sind. 

 

Angekommen in der Unterkunft, war auch unsere letzte Hoffnung verblasen, dass es nach dem langen Tag dort ein bisschen gemütlich ist. Vor dem Zimmer war der Boden aus Lehm bzw. Hundedrecken, tausende von kleinen und vor allem grossen Käfer tummelten sich vor und in unserem Zimmer. In dieser Nacht schliefen wir nicht viel und wir waren froh, ging es um 4.30 Uhr eh los zum Sonnenaufgang auf dem Kelimutu, einem Berg mit drei ehemaligen Vulkanen, in denen nun Seen und drei verschieden Farben entstanden sind. Einheimische glauben, dass in diesen Seen die Seelen ihrer Verstorbenen ruhen.

 

Nach dem Frühstück in unserer Unterkunft waren wir froh, diesen Ort verlassen zu können. Nach kurzer Zeit stoppte unser Fahrer, weil auf der Strasse Bauarbeiten stattfanden. Eine Stunde mussten wir dort warten, bis die Bauarbeiten beendet waren. Natürlich wurde die Schlange immer wie grösser und da hier kaum Frauen auf den Strassen zu sehen sind, fiel ich als helle Frau sehr auf. Dave musste mehrere Male die Frage beantworten, ob wir verheiratet seien. Irgendwann zog ich mich zurück ins Auto, weil mir das „Gestarre“ zu fest störte.

 

Nachdem wir gestern eine etwas bessere Unterkunft in den Bergen aus 1200mü.M. bezogen hatten, besuchten wir heute zwei traditionelle Dörfer. Der Guide erzählte viel Spannendes über die Einheimischen und dessen Leben. Nebst dem sie Selbsternährer sind, verdienen sie etwas Geld mit Webereien. Einen Schal zu weben, bedeutet für sie drei Wochen Arbeit und für uns 10.-, um ihn zu kaufen. Wiedermal ein kleiner Kulturschock und Anstoss zum Nachdenken..

 

Am Nachmittag besuchten wir eine Quelle mit Wasserfällen mit 40° warmem Wasser. Doch wenn die Luft schon 34° warm ist, will ich nicht noch wärmere Wasser zum Baden! J Ich hätte mich mit Badekleid eh nicht getraut zu baden – auch dort waren wir die einzigen „weissen“ Touristen und viele Augen starrten auf uns. Wir fragten uns sogar, wer nun hier Tourist ist, denn viele der Einheimischen zückten ihre Handys und wollten Fotos von uns machen.

 

 

Auf Bald!

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Kommentare: 2
  • #1

    Doris (Freitag, 08 November 2013 07:11)

    Oh! Wenn ich die Fotos betrachte, gefällt es Euch doch ein bisschen, nicht wahr! Da bin ich aber froh, denn wenn ich Deine Zeilen so lese, Sabrina, habe ich fast ein bisschen das Gefühl, dass dir Indonesien zu ärmlich, zu wenig sauber, zu ich-weiss-nicht ist. Hoffentlich nicht!

  • #2

    Sabrina (Freitag, 08 November 2013 22:58)

    Es gefällt uns sehr gut, liebe Doris. Aber die Insel Flores, auf der wir nun knapp eine Woche verbracht haben, ist nicht das klassische Indonesien, dass man aus Bali etc kennt. Sie sagen, diese Insel sei noch sehr ursprünglich und etwa 20 Jahre der Entwicklung hinterher. Daher kannst du dir sicher vorstellen, dass es das eine oder andere gab, das sogar weniger anspruchsvollen Touristen auch etwas strapazierte. Wir verbringen aber sehr schöne Ferien hier auf Indonesien! :-)